Frisuren und Haartrends in der Antike bis heute
- Geschrieben von Suzanne *
- Nov 18, 2023
- |
- Lesezeit: 11 Min.
Haartrends im Laufe der Jahrhunderte
Lieber hören, statt lesen? Unseren Blogcast zum Thema: Frisuren und Haartrends in der Antike bis heute |
Frisuren sind schon seit Jahrtausenden ein wichtiger Bestandteil der menschlichen Kultur. Frisuren schmücken nicht nur das Haar.
Von wilden Hauben der Antike bis zu den schrägen Styles von heute zeigen auch die Mode, gesellschaftlichen Normen und kulturellen Trends ihrer Epoche. Macht euch bereit für Frisuren, die Geschichte geschrieben haben und einige, die vielleicht besser vergessen geblieben wären. Haare gut, alles gut!
Die Frisuren der Antike
Die Geschichte der Frisuren beginnt in der Antike. Schon vor Tausenden von Jahren haben Menschen begonnen, ihre Haare auf verschiedene Weisen zu stylen und zu schmücken.
Haarmode im alten Ägypten.
Damals trugen sowohl Männer als auch Frauen aufwändige Toupets und Perücken. Frauen liebten es, ihr langes Haar zu flechten und mit Schmuck, Perlen und Bändern zu schmücken. Perücken wurden aus echtem Haar oder Pflanzenfasern gefertigt. Die alten Ägypter verwendeten auch Haarnadeln und Haarspangen, um ihre Frisuren zu fixieren. Dies verdeutlicht, dass die Frisuren nicht nur eine ästhetische Funktion hatten, sondern auch einen praktischen Nutzen.
Griechenland:
Die antiken Griechen legten ebenfalls großen Wert auf ihre Frisuren. Frauen trugen ihre Haare in langen, geflochtenen Zöpfen und schmückten sie mit Blumen und Bändern. Eine berühmte Frisur aus der griechischen Antike war die "Chignon-Frisur". Das Haar wurde am Hinterkopf zu einem Knoten gebunden wurde.
Frisuren Römisches Reich:
Im Römischen Reich variierten die Frisuren je nach sozialer Stellung. Männer trugen kurze Haare, während Frauen oft komplizierte Hochsteckfrisuren trugen. Ein interessantes Merkmal der römischen Frisuren war die Verwendung von Haarnadeln und Haarspangen, um die Frisur zu fixieren.
Das antike China:
Die Frisuren im antiken China waren oft eng mit der Kultur und den sozialen Normen verbunden. Lange, schwarze Haare galten als Symbol der Schönheit und Weiblichkeit. Das Tragen von Perücken war in China nicht so verbreitet wie in anderen Teilen der antiken Welt.
Das Mittelalter und die Renaissance
Das frühe Mittelalter
Im frühen Mittelalter, auch bekannt als "Dark Ages", waren die Frisuren oft schlicht und funktional. Männer trugen kurzes Haar und hatten Bärte, während Frauen ihr Haar meist bedeckt hielten. Mit der Zeit begannen sich die Frisuren zu verändern, und im Hochmittelalter erlebten wir eine Vielfalt an Stilen.
Eine auffällige Frisur im Mittelalter war die sogenannte "Hennin". Dies war eine hohe, konische Haube, die oft von Frauen getragen wurde. Die Höhe der Hennin konnte sehr variieren und symbolisierte oft den sozialen Status. Für Männer war langes Haar zu dieser Zeit in Mode, und es wurde oft kunstvoll geflochten oder in Locken gelegt.
Spätmittelalter
Frisuren wurden vereinfacht, und kurzes Haar wurde bei Männern und Frauen gleichermaßen beliebt. Dies war auch die Zeit, in der sich die berühmten "Hauben" oder "Toupet" entwickelten. Sie waren oft kunstvoll verziert und dienten dazu, das Haar zu bedecken und zu schmücken.
Die Frisuren im Mittelalter wurden oft von religiösen und sozialen Überlegungen beeinflusst. Männer trugen kurze Haare, während Frauen aufwändige Hauben, Schleier und Flechtfrisuren trugen.
Die Haare wurden auch aus religiösen Gründen bedeckt, und die Frisuren waren in der Regel sehr konservativ.
Renaissance
Mit der Renaissance im 14. und 15. Jahrhundert begannen sich die Frisuren in Europa erneut zu verändern. Die Frauen begannen, ihr Haar wieder offener zu tragen, und es wurden aufwändige Lockenfrisuren und Zöpfe populär. In dieser Zeit entstanden auch die berühmten "Tudor-Frisuren", die von der englischen Königsfamilie getragen wurden.
Die Barockzeit und das 18. Jahrhundert
Frisuren in der Barockzeit, die etwa vom späten 16. Jahrhundert bis zum frühen 18. Jahrhundert reichte, waren gekennzeichnet durch ihren opulenten und extravaganten Stil. Die Barockzeit war geprägt von Prunk, Eleganz und einem ausgeprägten Sinn für Kunst und Schönheit, und diese Merkmale spiegelten sich auch in den Frisuren dieser Ära wider.
Eine der auffälligsten Frisuren des Barock war die sogenannte "Fontange". Die Fontange-Frisur zeichnete sich durch ihre beeindruckende Höhe aus. Das Haar wurde zu einem hohen Turm gestapelt und mit einem üppigen, gewundenen Spitzenhaube gekrönt. Diese Haube war oft reich verziert und mit Bändern, Perlen und Diamanten geschmückt. Die Fontange-Frisur war besonders bei Frauen beliebt und verlieh ihnen eine majestätische Präsenz.
Männer trugen in der Barockzeit oft lange, gelockte Perücken, die mit Schleifen und Lockenwicklern verziert waren. Die Perücken wurden oft in aufwändigen Frisuren gestaltet und mit Puder bestäubt, um einen blütenweißen, fast porzellanartigen Look zu erzielen.
Ein weiteres charakteristisches Merkmal der Barockfrisuren war die Verwendung von Accessoires wie Kämmen, Bändern, Blumen und Schleifen, um die Frisur zu schmücken und zu betonen. Diese Accessoires fügten einen weiteren Hauch von Extravaganz und Theatralik hinzu.
Das 19. Jahrhundert: Viktorianische Frisuren
Im 19. Jahrhundert wurde das viktorianische Zeitalter in Großbritannien geprägt von strengen gesellschaftlichen Normen und Etikette. Dies spiegelte sich auch in den Frisuren wider.
Frauen trugen ihre Haare in strengen Dutts und Zöpfen. Die Haarfarben wurden mit Bleichmitteln aufgehellt, und das Tragen von Hüten war weit verbreitet.
Im Laufe des 19. Jahrhunderts entwickelte sich jedoch auch eine gewisse Vielfalt in den Frisuren. Die "Gibson Girl Frisur" wurde populär, die durch die berühmten Zeichnungen von Charles Dana Gibson geprägt wurde. Diese Frisur zeichnete sich durch eine elegante Hochsteckfrisur mit einem gewissen "verrutschten" Look aus.
Die 1920er Jahre: Die goldene Ära der Frisuren
Die Frisuren der 1920er Jahre sind legendär und symbolisieren den Geist der "Goldenen Zwanziger". Diese Zeit war von kulturellem Wandel, Frauenrechten und dem Aufkommen des Jazz geprägt. Frisuren spiegeln diese dynamische Ära wider und sind geprägt von Kurzhaarfrisuren und einem einzigartigen Stil.
Eine der berühmtesten Frisuren der 1920er Jahre war der "Bob". Dabei wurde das Haar auf Kinnlänge oder kürzer geschnitten, was Unabhängigkeit und Modernität symbolisierte.
Eine Variante des Bobs war der "Garçon-Schnitt". Das Haar wurde noch kürzer geschnitten und hatte eine jungenhafte Ausstrahlung.
Um die kurzen Frisuren zu betonen, trugen Frauen oft Stirnbänder oder Haarreifen mit aufwändigen Verzierungen. Kurzen Fransen und geometrischen Formen waren charakteristisch für den Stil der 1920er Jahre.
Die 1920er Jahre waren auch die Zeit der "Fingerwellen". Diese Frisur wurde mit speziellen Werkzeugen erstellt und hatte eine strukturierte, wellenartige Textur.
Die Frisuren der 1920er Jahre spiegeln den Freiheitsgeist und die kulturelle Revolution dieser Epoche wider. Sie sind ein bedeutendes Symbol für den Wandel in der Gesellschaft, insbesondere in Bezug auf die Rolle der Frauen und den Ausdruck von Individualität.
Die Roaring Twenties hinterließen nicht nur einen bleibenden Eindruck in der Mode und Frisuren, sondern prägten auch das Bild einer Ära, die von Aufbruch und Experimentierfreude geprägt war.
Die 1950er Jahre: Rock 'n' Roll und Glamour
In den 1950er Jahre brachten eine Rückkehr zu längeren Haaren und einem gepflegten, glamourösen Look. Die "Beehive-Frisur" wurde berühmt. Das Haar wurde in die Höhe gestylt, mithilfe von Haarnetzen und jede Menge Haarspray.
Auch die Herren der 1950er Jahre legten großen Wert auf ihre Frisuren. Die "Pompadour-Frisur" wurde populär, bei der das Haar nach oben gestylt und nach hinten gekämmt wurde. Dieser Look wurde vor allem durch Rock 'n' Roll-Größen wie Elvis Presley bekannt.
Die 1960er Jahre: Der Wandel der Frisuren
Die 1960er Jahre brachten einen radikalen Wandel in der Mode und den Frisuren. "Hippie-Frisuren" wurden populär, bei denen die Haare oft lang und natürlich getragen wurden. Die afroamerikanische Bürgerrechtsbewegung hat den Afro-Look geprägt.
Gleichzeitig waren auch kürzere Frisuren im Trend. Der "Pixie-Cut" von Audrey Hepburn und Twiggy wurde zum Symbol für Emanzipation und Freiheit.
Die 1980er Jahre: Extravaganz und Experimente
Die 1980er Jahre waren geprägt von Extravaganz und Experimenten in der Mode und den Frisuren.
Mit Lockenwicklern und Haarspray wurden Frisuren mit üppigen Volumen frisiert.
Auch die "Punk-Frisuren" waren in den 1980er Jahren weit verbreitet. Diese Frisuren zeichneten sich durch wilde, oft bunte Haarfarben und auffällige Haarschnitte aus. Der Punk-Look war eine Rebellion gegen die Mainstream-Mode und die gesellschaftlichen Normen.
Die 1990er Jahre bis heute: Vielfalt und Individualität
Die Frisuren der 1990er Jahre und der folgenden Jahrzehnte waren geprägt von Vielfalt und Individualität. Menschen begannen, ihre Haare in allen erdenklichen Stilen und Farben zu tragen. Von glatten, langen Haaren über bunte Strähnchen bis hin zu raspelkurzen Frisuren war alles erlaubt.
In den 2000er Jahren war der "Emo-Look" mit schwarzen Haaren, Ponyfrisuren und auffälligem Make-up beliebt.
In den letzten Jahren hat der Trend zu natürlichen Frisuren und "unfrisierten" Looks zugenommen. , Die werden Haare in ihrer natürlichen Form und Farbe getragen.
Fazit: Die Geschichte der Frisuren als Spiegel der Zeit
Die Geschichte der Frisuren veranschaulicht den Einfluss von Mode, Gesellschaft und Kultur auf unsere Haartracht.
Von den antiken Frisuren bis zu den glamourösen 1950ern, den kreativen 1980ern und der heutigen Vielfalt. Frisuren sind ein Spiegelbild der jeweiligen Epoche.
Obwohl sich die Frisuren im Laufe der Jahrhunderte stark verändert haben, bleibt eines konstant:
Unsere Haartracht ist ein Ausdruck unserer Persönlichkeit, Identität und kulturellen Zugehörigkeit.
Frisuren werden auch in Zukunft eine bedeutende Rolle in Mode und Kultur spielen. Sie werden uns weiterhin überraschen und inspirieren.
Die Möglichkeiten für Frisuren sind heute vielfältiger denn je. Dünnes Haar, Geheimratsecken oder genetisch bedingte Glatzenbildung sind heute kein Hinderniss die Wunschfrisur zu tragen. Mit einem Haarsystem von Lordhair bekommst Du die Frisur die Du möchtest. Ein Haar Patch bei Geheimratsecken, ein Toupet bei Glatzenbildung oder ein Topper für mehr Haarvolumen. Alles ist möglich.
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