Kann ein Toupet bei Trichotillomanie helfen?
- Geschrieben von Suzanne *
- Aug 10, 2020
- |
- Lesezeit: 14 Min.
Trichotillomanie, eine rätselhafte Erkrankung
Trichotillomanie ist eine psychische Störung, bei der Betroffene sich zwanghaft und wiederholt Haare ausreißen, was zu sichtbarem Haarverlust führt. Am häufigsten betrifft dies die Kopfhaut, aber auch Augenbrauen, Wimpern oder andere Körperhaare können betroffen sein. Das Ausreißen geschieht meist nicht aus kosmetischen Gründen, sondern dient oft dazu, innere Anspannung, Stress oder Angst zu lindern. Viele Betroffene erleben vor dem Haarausreißen ein starkes Spannungsgefühl und danach eine kurzfristige Erleichterung oder Befriedigung.
Die Störung beginnt meist in der Pubertät und betrifft etwa 1–2 % der Bevölkerung, wobei Frauen häufiger betroffen sind. Trichotillomanie kann zu kahlen Stellen, dünner werdendem Haar und seelischer Belastung führen. Manche Betroffene verschlucken die ausgerissenen Haare, was zu gesundheitlichen Komplikationen führen kann (Trichophagie).
Die Behandlung besteht meist aus einer speziellen Form der kognitiven Verhaltenstherapie, dem sogenannten Habit-Reversal-Training, ergänzt durch Entspannungstechniken und in manchen Fällen durch Medikamente wie Antidepressiva oder N-Acetylcystein. Die Ursachen sind nicht vollständig geklärt, aber genetische, psychologische und Umweltfaktoren sowie ein Ungleichgewicht bestimmter Botenstoffe im Gehirn spielen vermutlich eine Rolle
Was hilft bei Trichotillomanie?
Bei Trichotillomanie haben sich vor allem verhaltenstherapeutische Ansätze als wirksam erwiesen. Besonders erfolgreich ist die kognitive Verhaltenstherapie mit dem sogenannten Habit-Reversal-Training (Gewohnheitsumkehr-Training). Dabei lernst du, Auslöser und Situationen zu erkennen, in denen der Drang zum Haareausreißen auftritt, und trainierst alternative Verhaltensweisen – zum Beispiel die Fäuste zu ballen oder einen Gegenstand in der Hand zu bewegen, wenn der Impuls kommt. Durch diese Gegenreaktion kann das zwanghafte Verhalten oft deutlich abgeschwächt werden.
Ergänzend helfen Entspannungstechniken wie Meditation, Atemübungen oder progressive Muskelentspannung, um Stress abzubauen und die innere Anspannung zu reduzieren. Auch Aufmerksamkeitstraining und Selbstbeobachtung sind wichtige Bestandteile der Therapie.
In manchen Fällen kommen Medikamente zum Einsatz, vor allem wenn zusätzlich Depressionen oder Angststörungen bestehen. Hierzu zählen bestimmte Antidepressiva (z.B. SSRI, Clomipramin) sowie N-Acetylcystein oder Memantin, die das impulsive Verhalten beeinflussen können.
Hilfreich kann auch der Austausch in Selbsthilfegruppen oder die Unterstützung durch Familie und Freunde sein. Ein strukturierter Therapieplan und professionelle Begleitung erhöhen die Erfolgschancen deutlich.
Kurz zusammengefasst:
Kognitive Verhaltenstherapie mit Habit-Reversal-Training ist die wichtigste Behandlung.
Entspannungstechniken und Aufmerksamkeitstraining unterstützen die Therapie.
Medikamente können ergänzend helfen, vor allem bei begleitenden psychischen Problemen.
Unterstützung durch das soziale Umfeld und Selbsthilfegruppen kann zusätzlich stärken
Wie kann man Trichotillomanie frühzeitig erkennen und behandeln
Trichotillomanie lässt sich frühzeitig erkennen, wenn typische Warnzeichen beachtet werden. Dazu gehören wiederholtes Ausreißen der eigenen Haare (meist am Kopf, aber auch an Wimpern, Augenbrauen oder anderen Körperstellen), sichtbare kahle oder dünne Stellen, ein starker innerer Drang vor dem Ausreißen und ein Gefühl der Erleichterung danach. Viele Betroffene versuchen, das Verhalten zu verbergen, was die Diagnose erschweren kann. Ein weiteres Anzeichen ist, dass Betroffene oft erfolglos versuchen, das Ausreißen zu kontrollieren oder zu stoppen.
Früherkennung von Trichotillomanie:
- Achte auf sichtbare Haarlücken oder ungewöhnlich häufiges Haarspielen und -ausreißen.
- Frage nach, ob vor dem Ausreißen eine innere Anspannung und danach Erleichterung empfunden wird.
- Beobachte, ob das Verhalten heimlich oder zwanghaft abläuft und ob Versuche, es zu stoppen, scheitern.
- Bei Kindern und Jugendlichen sollten Eltern auf solche Muster achten und bei Unsicherheit einen Kinderarzt oder Therapeuten hinzuziehen.
Behandlung:
- Die wirksamste Therapie ist die kognitive Verhaltenstherapie, insbesondere das sogenannte Habit-Reversal-Training. Dabei lernst du, Auslöser und Situationen zu erkennen, die das Haareausreißen triggern, und trainierst alternative Verhaltensweisen (z.B. Fäuste ballen, kleine Gegenstände in der Hand bewegen).
- Selbstbeobachtung, Protokollieren der Auslöser und Gefühle sowie Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung oder autogenes Training unterstützen die Therapie.
- In manchen Fällen können Medikamente wie N-Acetylcystein, Memantin oder Antidepressiva (SSRI, Clomipramin) ergänzend helfen, vor allem bei begleitenden Depressionen oder Angststörungen.
- Bei Kindern ist eine liebevolle, strukturierte Umgebung wichtig. Eltern sollten ruhig bleiben, das Verhalten nicht bestrafen und frühzeitig professionelle Hilfe suchen, wenn das Ausreißen zunimmt.
- Früherkennung und gezielte Therapie erhöhen die Chancen, Trichotillomanie erfolgreich zu bewältigen und Rückfälle zu vermeiden.
Gibt es Unterstützungsgruppen oder Online-Communities für Menschen mit Trichotillomanie
Ja, es gibt zahlreiche Unterstützungsgruppen und Online-Communities für Menschen mit Trichotillomanie:
- Happy mit Haut und Haar bietet eine Community speziell für Menschen mit Trichotillomanie und Skin-Picking. Hier findest du Austausch mit anderen Betroffenen, regelmäßige Online-Treffen, Coaching, Impulse und Selfcare-Angebote, um gemeinsam an Veränderung und Selbstfürsorge zu arbeiten.
- BFRB Selfcare Club ist ein geschützter Raum für Betroffene von Trichotillomanie, Skin-Picking und ähnlichen Störungen. Hier gibt es monatliche Online-Sessions, Lernzeiten, Bodywork, Yoga und eine Community für gegenseitige Unterstützung.
- Deutsche Gesellschaft Zwangserkrankungen e.V. vermittelt Kontakte zu Selbsthilfegruppen für Trichotillomanie in Deutschland und der Schweiz. Es existieren sowohl Präsenz- als auch Onlinegruppen für Betroffene, Angehörige und Eltern. Außerdem gibt es Facebook-Gruppen wie „Trichotillomanie Infostelle“ und „Trichotillomanie Infopoint – und Kummerkasten“.
- Reddit bietet mit dem Subreddit r/trichotillomania eine internationale Online-Community, in der du dich anonym mit anderen austauschen, Fragen stellen und Erfahrungen teilen kannst.
- Viele Betroffene berichten, dass sie durch Online-Selbsthilfegruppen praktische Tipps, Verständnis und neue Motivation im Alltag gewinnen.
Du bist also nicht allein – der Austausch mit anderen kann ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Besserung sein.
Wie könnnen Haarsysteme bei Trichotillomanie helfen?
Haarsysteme können Menschen mit Trichotillomanie auf mehreren Ebenen helfen:
- Kaschieren von kahlen Stellen: Durch das wiederholte Ausreißen der Haare entstehen oft sichtbare kahle oder ausgedünnte Bereiche. Haarsysteme, Toupets oder Perücken können diese Stellen zuverlässig abdecken und so das äußere Erscheinungsbild wiederherstellen. Das hilft, Schamgefühle zu reduzieren und das Selbstbewusstsein zu stärken.
- Psychische Entlastung: Viele Betroffene leiden unter sozialem Rückzug und Unsicherheit wegen ihres Aussehens. Ein natürlich wirkendes Haarsystem ermöglicht es, sich wieder wohler in der eigenen Haut zu fühlen, was die Lebensqualität deutlich verbessern kann.
- Individuelle Anpassung: Moderne Haarsysteme werden individuell gefertigt – je nach Ausmaß und Lokalisation des Haarverlusts, Haarfarbe, Struktur und gewünschtem Look. Es gibt spezielle Systeme für Männer und Frauen, die besonders atmungsaktiv, komfortabel und unauffällig sind.
- Unterstützung im Heilungsprozess: Während die psychotherapeutische Behandlung (z.B. Habit-Reversal-Training) die zentrale Rolle bei der Bewältigung der Trichotillomanie spielt, kann ein Haarsystem als ergänzende Maßnahme das Selbstvertrauen stärken und die Motivation fördern, an der Therapie dranzubleiben.
Das Champion-Echthaar System für Männer ist in 36 verschiedenen Farben erhältlich.
Menschen, die der Kopfhaut aufgrund von Trichotillomanie dauerhaften Schädigung zugefügt haben, sollten unseren Champion-Haartopper ausprobieren. Mit seiner 8 'x 10' großen französischen Montur aus Lace zeichnet es sich durch ein Höchstmaß an Atmungsaktivität und Komfort aus. Durch die Nähte wird die gesamte Basis strukturiert und die Form bleibt lange erhalten.
Frontale Haarysteme
Dieser Haartopper wurde für Männer und Frauen entwickelt, die aufgrund von Trichotillomanie, genetischem Haarausfall oder anderen Ursachen unter Haarverlust an der Vorderseite ihres Kopfes leiden. Die kleinen Haarteile können genau dort platziert werden, wo sie gebraucht werden.
Floret Haarteil zur Ergänzung des Eigenhaars
Das zwanghafte Zupfen der Haare kann zu lichten Stellen am Oberkopf führen. Um Menschen dabei zu helfen, den Zustand des Haarausfalls an der Vorderseite zu überwinden, haben wir Cassia entwickelt. Die 6 'x 6,5' große Basis aus Seide dieses Haarteils hat eine fein geschweißte schmale Mono-Spitzenfront, die leicht mit Klebeband befestigt werden kann. Zusätzlich geben die rutschfesten Clips zusätzlichen Halt.
Der Cassia Seidentopper hat Remy-Echthaar, ist sehr weich und behält seinen Glanz. Dieser schmale Wig ist in zwei verschiedenen Haarlängen und 4 verschiedenen Haarfarben erhältlich.
Haarsysteme sind somit keine Heilung für Trichotillomanie, aber sie bieten eine wertvolle Unterstützung, um mit den sichtbaren Folgen umzugehen und den Alltag selbstbewusster zu meistern.
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